Fernwärmeschächte sanieren – so wird Stahlbeton zukunftsfest

Fernwärme stammt in der Regel aus Kraftwerken mit Kraft-Wärme Kopplung (KWK), also der gemeinsamen Erzeugung von Strom und Wärme. Die Fernwärme wird mittels Heißwasser über ein unterirdisches Rohrleitungssystem mit entsprechenden Schachtbauwerken zum Verbraucher transportiert.

Korrosion im Fernwärmeschacht?

In offener Ortbetonbauweise unterhalb stark befahrener Straßen errichtet, stammen viele Fernwärmeschächte schon aus den 1960er und 1970er Jahren. Hinein geht es über einen gemauerten Schachthals in den eigentlichen Fernwärmeschacht, etwa, um die Ursachen für Beschädigungen zu sichten. So greift chloridbelastetes Oberflächenwasser im Bereich der Deckenuntersicht die Bewehrung an – bis zum kompletten Verlust der Tragfähigkeit. Dazu beschleunigen bestimmte klimatische Verhältnisse im Inneren der Schachtbauwerke die Abnutzung. Wo der Beton abplatzt, frisst Karbonatisierung bei unzureichender Betonüberdeckung an der Bewehrung.

Sanierung Fernwärmeschacht: Erschwerte Bedingungen!

Betonsanierung dichtet Fernwärmebauwerke direkt am Übergang zum allgemeinen Tunnelbauwerk gegen Grundwassereintritt ab – nach gründlicher Bauzustandsanalyse vorhandener Schäden. Ein Ablaufplan legt die Schritte der Bauwerkinstandsetzung fest. Doch vorher müssen die Rahmenbedingungen passen, mit:

Oft erschweren enge Bedingungen durch vorhandene Fernwärmeleitungen und Rohre sowie Temperaturen von um 40°C die Sanierung. Darüber hinaus erfordern die im Fernwärmeschacht herrschenden Innentemperaturen und klimatischen Verhältnisse Materialien, die auch dort in ihren Eigenschaften konstant sind.

Ab unter die Erde! oder: Wasser überall

Fernwärmenetze verfügen über begehbare Servicekanäle aus Stahlbetonrohren: Ihr First liegt mehr als fünf Meter unter der Erdoberfläche – und endet in Schachtbauwerken. Ein Rohr für den Rücklauf von Kondenswasser ist sehr wohl installiert, aber dort, wo Stollen in Schächte eingebunden sind, tritt durch defekte Dichtungen laufend Grundwasser aus – um dort als ganze Pfützen zu stehen. Deshalb muss eine Infrastruktur unter Grundwasserhorizont in puncto Abdichtung spezielleren Anforderungen gerecht werden! Schließlich lasten bis zu fünf Meter Wassersäule darauf, nahezu jede Undichtigkeit im Bauwerk führt zu Grundwassereintritt. Halbherzige Sanierungsversuche mit eingespritztem PU-Schaum füllen eine Dichtung vielleicht auf, aber stoppen kaum den Wasserzufluss.

Verfahren: Warum Bauwerksdiagnostik Expertensache ist

Eine wirksame Sanierungsmaßnahme beseitigt Schäden langfristig, weil sie die Ursachen aufspürt und bekämpft. Weshalb eine Bauzustandsanalyse Sache des Bauingenieurs ist: Er kartografiert Schadstellen wie Risse, Betonabplatzungen, Undichtigkeiten und Korrosionserscheinungen und arbeitet auf dieser Basis die Bauwerksinstandsetzung aus. Sein Sanierungskonzept enthält u. a.:

Nur, wer über Detailkenntnisse zu Bausubstanz und Gegebenheiten vor Ort besitzt, wählt die richtige Abdichtungsmethode: Stahlbetonbauwerke im Tiefbau werden zwar als wasserundurchlässig erstellt, doch Fehler bei Planung und Ausführung können zu wasserführenden Rissen, undichten Fugen und flächigen Durchfeuchtungen führen. Insofern braucht jede nachträgliche Abdichtung als objektspezifische Maßanfertigung viel Erfahrung und Fachwissen, denn sie muss Konstruktionsaufbau, Bauteilbewegungen, Erdreich mit Wassergehalt und Bodenart, Schadensbild sowie Beanspruchung (Wasserdruck etc.) gleichermaßen berücksichtigen.

Beton wie neu: Reprofilierung

Nur auf einem gut vorbereiteten Untergrund haften Ersatz- und Schutzschichten, Tragfähigkeit des Untergrundes vorausgesetzt. Beton, der Schäden aufweist, ist zuvor von losen, haftungsmindernden Schichten oder auch Bewuchs zu befreien. Karbonatisierte Betonschichten sind dort bis zur äußeren Bewehrung abzutragen, wo sich – laut Instandsetzungsrichtlinie DAfStb – die Karbonatisierungstiefe um über 2 cm hinter die Bewehrungslage erstreckt. Einbau einer Zusatzbewehrung? Hier entfernt man die losen Betonteile und säubert die Flächen, bereit für ein Ersetzen der korrodierten bzw. das Anbringen zusätzlicher Bewehrung. Die Krafteinleitung erfolgt über den Verbund zwischen Bewehrung und dem applizierten Spritzbeton. Bei der Reprofilierung bzw. Verstärkung von Fehlstellen mit Spritzbeton wird dieser in die geöffneten Poren des Stahlbeton hineingepresst, um dann in Verbindung mit dem Altbeton auszuhärten. Zug- und Schubfestigkeit sollten hier den Werten gegossener Betonteile entsprechen.

Injektionsverfahren: Gelschleierinjektion

Wo technische oder wirtschaftliche Gründe bzw. gerissene Bauteile in starker Bewegung gegen ein Aufgraben sprechen, baut Schleierinjektion einen Gelschleier zwischen Bauwerk und anstehendem Erdreich auf. Gelangt kein Wasser mehr ins Bauteil, kann dieses abtrocknen. Eine druckwasserdichte Lösung auch für schwierigste Fälle – wie die nachträgliche Sanierung von marodem Kanalmauerwerk mit Produkten, die sich den Bodenverhältnissen anpassen. Über Injektionspacker wird mehrkomponentiges Gel von niedriger Viskosität und hoher Eigenfestigkeit injiziert. In einem ersten Arbeitsschritt bauen Entlastungsbohrungen den anstehenden Wasserdruck ab. Darauf wird die etwa 45 cm starke Schachtwand aus Stahlbeton im Abstand von 15 Zentimetern direkt außerhalb des Tunnelrohrs angebohrt und Packer gesetzt. 

Apropos Bohrungen: Wie wird die höchste Reihe des Bohrrasters gewählt? So, dass diese den maximal zu erwartenden Grundwasserstand übersteigt. Jetzt injiziert man das Material – von der Sohle aufsteigend, was den Grundwassereintritt oft schon nach wenigen Injektionen stoppt. Gewusst? Ein Konzept zur Gelschleierinjektion informiert über:

Fernwärmeschacht sanieren? Besser durch den Fachbetrieb!

Sanierung und Instandsetzung von Stahlbetonbauwerken – komplexe Verfahren, die nur erfahrene Bauleiter unter Einsatz modernste Technik durchführen sollten. Weshalb (nicht nur öffentliche) Auftraggeber auf der sicheren Seite sind, wenn sie ein renommiertes Unternehmen mit diesen Sanierungsmaßnahmen – einschließlich ausführlicher Werkplanung! – betrauen. Denn nur zertifizierte Fachbetriebe sind wirklich auf die erschwerten Bedingungen der Arbeit an Fernwärmeschächten eingestellt – für eine gründliche, nachhaltige Instandsetzung ohne Kompromisse!

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